3. Hintergründe
Auf den ersten Blick erscheinen Export- / Importbewegungen sehr aufwendig und man fragt sich, ob sich diese eigentlich lohnen, zumal sie die Abgabe in der Apotheke eher verkomplizieren. Um das zu verstehen, muss man daher erst einmal die Hintergründe kennen.
Warum sind Importarzneimittel in der Regel günstiger?
Innerhalb der EU sind die nationalen Gesundheitssysteme immer noch sehr verschieden. Auch das Einkommensniveau und somit die Herstellungskosten sowie die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind von Land zu Land unterschiedlich, so dass auch die Preise für zum Teil identische Arzneimittel stark variieren können.
Die Arzneimittel werden meist von international agierenden Pharmaunternehmen hergestellt, die daher je nach EU-Land mit unterschiedlichen Preisen und Preisstrategien handeln müssen. Oft werden im EU-Ausland die Preise auch von den Behörden reguliert, während in Deutschland immer der Hersteller den Abgabepreis festlegt.
In Deutschland sind die Preise für Arzneimittel in der Regel höher als in den meisten anderen EU-Ländern. Importeure nutzen dann diese Preisdifferenzen aus, um die Präparate in Deutschland etwas günstiger anzubieten als die patentgeschützten Originalarzneimittel.
Warum lässt man eigentlich Importarzneimittel auf den deutschen Markt?
Da im Verhältnis zum Originalarzneimittel vergleichbare Importpräparate häufig günstiger sind, wurde, um Kosten im Gesundheitswesen einzusparen, mit dem GKV-Modernisierungsgesetz 2003 die Erzielung eines bestimmten Importumsatzes für Apotheken gesetzlich vorgeschrieben.
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Letzte Aktualisierung: 26.09.2016